das flimmernde Viereck

Sonntag, 17. April 2005

mittelhessische Tage der Medienkritik

Bisschen aufgeblasene Überschrift, stimmt, eigentlich will ich nur ein paar Kommentare abgeben zu Dingen, die ich in letzter Zeit konsumiert habe......

Allegra
War früher meine Lieblingsfrauenzeitschrift: Nicht so glossy-bunt-oberflächlich, durchaus Themen jenseits von Diät, Sex und Make Up, ästhetische Fotostrecken, komplexere Artikel für eine Leserschaft mit längerer Aufmerksamkeitsspanne und ein bisschen Anspruch, eine jüngere, coolere Brigitte irgendwie. Mit Besorgnis hab ich irgendwann Veränderungen aufgrund schwacher "Quote" (heißt im Print-Bereich bestimmt anders, Auflage vielleicht?) wahrgenommen....Experimente im Format, Inhalte wurden flacher und massentauglicher, Autoren waren plötzlich weg, Layout zum Nachteil umgekrempelt usw. Trotzdem hielt ich ihr die Treue bis zum letzten Heft und hab bedauert bzw. mich gefragt, dass/ warum sich das ursprüngliche Konzept am Markt nicht halten konnte. Dann kam die allegralose Zeit, was sich positiv auf meinen Geldbeutel ausgewirkt hat.
Zu meiner großen Verblüffung ist sie letzten Monat wieder aus der Versenkung aufgetaucht, sprang mich an am Kiosk, natürlich musste ich sie mitnehmen: mittelkleines Format, Titelblatt halb zurückgekehrt zur alten Optik, vielversprechend, neuer und unbekannter Verlag, ich war neugierig. Und jetzt? Hmmm......zwiegespalten, irgendwie enttäuscht und doch auch hoffnungsvoll. Ein paar Elemente sind dabei, die mich an gute alte Zeiten erinnern, andererseits wurde auch einiges beibehalten, das mir nach dem Make Over nicht gefallen hat, das Layout find ich irgendwie unausgewogen, so als hätte man sich nicht für eine Linie entscheiden können, keine vertrauten Autorennamen wiederentdeckt.....anscheinend bin ich ein "Die alten fand ich gut, die neuen nicht"-Typ, sehe aber ein, dass Veränderungen durchaus sinnvoll sein können und man nicht immer stur an den alten Sachen festhalten kann. Werde ich sie wieder kaufen? Vermutlich schon, allein um zu gucken, ob die neuen Macher weiter experimentieren und sich Raum und Zeit für Entwicklung lassen (können). Jedenfalls hatte ich schon das Gefühl, dass die alte Allegra eine Lücke in der Zeitschriftenlandschaft hinterlassen hat, die wieder zu füllen es sich lohnen könnte. Außer ab und zu einer Brigitte hab ich nix gefunden, das mich interessiert. Also los, Allegra, ich bin gespannt und geb Dir ne Chance.

Lost
Neue Abenteuerserie auf Pro Sieben, die schon Wochen vorher durch kryptische Trailer angekündigt wurde und mir dadurch auf den Wecker ging. Flugzeugabgestürzte Menschen auf einer einsamen Insel, eigentlich dachte ich, dass mich sowas nicht interessieren würde. Schließlich hab ich auch das dilettantisch anmutende Konkurrenzformat auf RTL verschmäht. Das sah schon allein von der Beschreibung her sehr schlimm aus.....
Eines nachts aber bin ich wahllos rumschaltend in der Wiederholung des Piloten gelandet und hängengeblieben: komplexe Charaktere mit dunkler Vergangenheit, spannende Erzählstruktur, exotische Kulisse, übernatürliche Elemente, eine interessante Mischung. Von Vielem ein bisschen....menschliche Konflikte, Kultur-Clash, Abenteuer, Romantik, Krimi, Mistery. Das unerklärliche Böse lauert im Wald, ein geheimnisvoller Einzelgänger, der in Rätseln spricht, romantische Spannungen, Rivalität.......seltsamerweise hat mich das ein bisschen an Twin Peaks erinnert, obwohl es optisch ganz anders daherkommt. Ich werd wohl dranbleiben.....

Desperate Housewifes
Wieder Pro Sieben, auch hier wurde alles getan, damit es dem Zuschauer ja nicht entgeht, auch hier wurde der Pilot mehrfach wiederholt und hat mich auf diese Weise spätabends erwischt. Ich hatte schon vor einiger Zeit über die Serie und den dazugehörigen Hype in den USA gelesen und mir vorgenommen, mal reinzugucken. Synchron ist ja eine heikle Angelegenheit, speziell bei Comedy oder Satire, und funktioniert manchmal überhaupt nicht. Friends oder Malcom in the Middle beispielsweise sind Serien, die ich auf Englisch geliebt habe, die mir aber auf Deutsch meistens nur noch zäh und bemüht vorkommen. Dieser Synchron-Snobismus muss aber nicht zwangsläufig nur was mit mangelnder Qualität zu tun haben, sondern könnte zum Teil auch daran liegen, dass man das Original kennengelernt hat und sich einfach nicht an ungewohnte (unsympathische?) Stimmen gewöhnen möchte.....ich schweife ab.
Anyway, die Housewifes: Fand ich ganz witzig, frech, intelligent gemacht, schöne Optik und Atmosphäre, von den Menschen mal ganz abgesehen. Vier sehr unterschiedlich angelegte Frauencharaktere, mehr oder weniger subtil angedeutete Abgründe, die sich hinter dem proper-bonbonfarbenen Vorstadt-Idyll auftun, das hat jedenfalls Potential, mal sehen, wies weitergeht....

Wer sich wundert: Ja, ich führe z.Zt. ein recht ungeselliges, an den Schreibtisch gefesseltes Dasein, in dem ich mir zuviel Zeit für eigentlich unwichtige Dinge wie Fernsehen nehme. Ich sollte das ändern, ich weiß.....

Samstag, 9. April 2005

Lolle neulich

Wollte nur mal kurz sagen, dass ich eine der letzten Folgen von "Berlin, Berlin", in der Lolle auf ihren Schöpfer trifft und ihre fiktive Welt gebrochen wird, sehr nett und gelungen fand: schön selbstreferentiell und -ironisch, cleverer Dreh, plausibel zu machen, warum die Serie nach dieser Staffel enden muss.

Musik und Sex, die Zweite

Nachher um 1.00 Uhr (ZDF) beginnt die zweite Hälfte der Dokumentation über die interessanten Verknüpfungen von Sex und Musik, bin schon sehr gespannt.
Diesmal werd ich den Spaß wohl aufzeichnen und morgen bei Tageslicht ansehen, man kann ja schließlich nicht jede Nacht bis um Fünf vor diversen Bildschirmen rumhängen....in meinem Alter *g*

Freitag, 8. April 2005

die lange Sex'n' Pop-Nacht, Teil 1

Schon wieder klebe ich zu unchristlichen Zeiten vorm Fernseher, schon wieder ZDF, erstaunlich. Es läuft eine interessante Dokuserie (Koproduktion, lief auch schonmal auf arte) über die Verknüpfung von Musik und Sex, angefangen bei Blues und Rock der Fünziger, über Beat-, Flower Power-, Punk-, Disco-, New Wave- und Pop-Ära, mittlerweile sind wir in den Achtzigern......Samantha Fox, Sabrina, Doro Pesch, Annie Lennox, Madonna.....weibliche Emanzipation, Gender-Debatte.....insgesamt sehr spannend.
Ernüchternder Nebeneffekt: ich bin jetzt schon älter als Jimi H., Janis J. und Jim M. je geworden sind und hab noch nicht ansatzweise soviel gerockt.....das wird wohl auch nix mehr *seufz*

Samstag, 2. April 2005

soeben im ZDF

Vor ein paar Minuten hat in unser aller Lieblingssender die lange Dalli Dalli - Nacht angefangen. Grrrrroßer Spaß =)
Leider keine kompletten Sendungen, sondern schon irgendwie gerafft bzw. kommentiert, aber trotzdem - Nostalgie pur, ich konnte sogar noch die Namen der charmanten Assistentinnen auswendig.....ich bin der Meinung, das war spitze!!

Stunden später:
Kann nicht glauben, dass ich wirklich noch davor sitze und zwischendurch fast wehmütig geworden bin. Unglaubliche Dekorationen, Klamotten und Frisuren, charmant-herzliche Moderation, gemächliches Tempo, Spiele wie auf dem Kindergeburtstag, charismatische Stargäste und musikalische Highlights, großartig! Und jetzt isses bewiesen: Vadder Abraham hat sich verhaspelt, die Schlümpfe singen Playback, ich habs ja immer vermutet....

bananadrama

fatal banal schal egal

weise Worte

Wahres vom Barden:
All the world's a stage, and all the men and women merely players
(As you like it)

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